Lucius Iunius Brutus

Lucius Iunius Brutus in einer Darstellung auf einer späteren Münze. Aus Eckhel: Kurzgefasste Anfangsgründe zur alten Numismatik. Wien 1787
Büste eines Unbekannten aus der mittleren Republik (so genannter „Kapitolinischer Brutus“); Rom, Kapitolinische Museen

Lucius Iunius Brutus († angeblich 509 v. Chr.) stammte der Sage nach aus der Familie der Tarquinier und war der erste Konsul bzw. praetor maximus der römischen Republik nach dem Sturz des letzten etruskischen Königs von Rom, Tarquinius Superbus.[1]

Der heutigen Forschung zufolge hat Brutus allerdings womöglich gar nicht existiert. Es gibt praktisch keine authentischen Quellen, die bis in die Zeit der frühen Republik zurückreichen. Spätere Autoren haben die spärliche Überlieferung immer freier ausgestaltet, teilweise aus Eigeninteresse. So erfand vermutlich das plebejische (und damit erst während der mittleren Republik, ab Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr., politisch wirksame) Geschlecht der Iunii Bruti einen mythischen Vorvater, der angeblich Patrizier gewesen sein soll, so wie alle Konsuln der frühen Republik.[2]

Brutus soll maßgeblich an der Vertreibung des letzten etruskischen Königs Tarquinius Superbus im Jahr 509 v. Chr. beteiligt gewesen sein. Die Königsherrschaft wurde dabei durch die römische Republik (libera res publica) abgelöst.

  1. Titus Livius, Ab urbe condita 1,60,2–3.
  2. T. Robert S. Broughton: The Magistrates Of The Roman Republic. Band 1: 509 B.C. – 100 B.C. (= Philological Monographs. Bd. 15, Teil 1, ZDB-ID 418575-4). American Philological Association, New York NY 1951, S. 1–5, zur Historizität von Brutus besonders S. 4 (Unveränderter Nachdruck 1968).

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